Die Verheißung Jesu an die Christen die "überwinden"

Shownotes

Die Ältesten der Freien evangelischen Gemeinde Wuppertal Barmen, haben ihren Pastor Thorsten Wader beauftragt, über die Verheißungen Jesu aus den "Sendschrieben" der Offenbarung an seinen Gemeinden zu predigen. Am 2.3.2025 ging es um die Verheißung an die Gemeinde ein Ephesus. Was hat uns das heute zu sagen? Wichtige Fragen:

  • Was ist in unserer Gesellschaft akzeptiert, aber widerspricht unserem Glauben an Christus?

  • Was denkt ihr: wo vermischen wir heute die Lehre von Christus mit gesellschaftlichen Ansichten, anderen Religionen und Gedankengebäuden?

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Wir haben uns 2023 mit den „Sendschreiben“ der Offenbarung beschäftigt. Darin sagt Christus den Christen, was er von ihnen hält. Was ist gut? Was muss besser werden? Was sollen sie lassen? Am Ende jedes Briefes gibt Jesus jeder Gemeinde eine Verheißung. Wir wollen uns heute und in den kommenden Wochen diese Verheißungen ansehen. Sie sollen uns Mut machen, Christus treu zu bleiben und unser Leben entsprechend zu gestalten.

Drei Komponenten

Die Verheißungen haben drei wichtige Komponenten:

Erstens: Christus beginnt seine Verheißung fast immer mit: „Wer ein Ohr hat, zu hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“

Zweitens: Christus nennt die Menschen, die in der Herrlichkeit Gottes ankommen werden die „Überwinder“.

Drittens: Sie zeigen uns ein Bild, wie wir in der Herrlichkeit Gottes sein werden.

Du sollst ganz Ohr sein

„Wer ein Ohr hat, zu hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ Ohr steht im Singular: wer EIN Ohr hat. Man kann auch übersetzen: „Wer ein Gehör hat.“. Unser Gehör ist mehr als die Ohrmuscheln am Kopf. Da sind noch die feinen Knöchelchen und zarten Häute. Steck dir Ohropax in den Ohren und dann lass mal dein Fußgelenk knacken. Du hörst es durch den Körper und nicht von außen. Der Körper ist ein Resonanzraum. Der ganze Körper hört mit und sendet Signale an den Hörnerv. Emotionen beeinflussen auch unser Gehör.

Wenn Christus sagt: „Wer ein Gehör hat, der höre“, dann meint er: Wenn der Heilige Geist zu dir redet, dann sei aufmerksam mit deinem ganzen Menschsein. Mit Hören, Fühlen, Emotionen, Denken. Gott spricht uns auf allen Kanälen an, die er uns als Mensch gegeben hat. Also: Wir sind ganz Ohr!

Überwinder sein

Die Verheißungen gelten denen, die überwinden. Aber was soll überwunden werden?

Gesellschaftliche Herausforderungen in Ephesus

In Ephesus gab es folgende Herausforderungen: Alle wichtigen Ereignisse standen mit den religiösen Kulten in Verbindung. Geschäftsabschlüsse, Hochzeiten, Jubiläen wurden in einem der Tempel gefeiert. Es gehörte immer die Anbetung eines Gottes dazu. Die Christen gerieten unter Verdacht. Denn sie feierten zwar mit, aber bei der Anbetung der Götter gingen sie raus. Sie haben sich Traditionen verweigert, die ihrem Glauben widersprachen. Sie wollten keine anderen Götter anbeten. Das fiel auf und sie wurden auch dafür angegriffen.

Welche Traditionen, Gepflogenheiten, Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft passen nicht mit unserem Glauben an Christus zusammen? Hier in Deutschland ist es anders als damals in Ephesus. Nach knapp 2.000 Jahren gibt es bei uns viele sog. „christliche“ Traditionen und Verhaltensweisen. Zu Geschäftsabschlüssen beten wir keine Götter in Tempeln an. Dennoch gibt es Verhaltensweisen, die dem Glauben an Christus widersprechen. Das Problem ist: Es ist gesellschaftlich akzeptiert.

Was ist in unserer Gesellschaft akzeptiert, aber widerspricht unserem Glauben an Christus? Es würde mich interessieren, wenn ihr mir im Laufe der Woche schreibt, was ihr denkt!

Die Christen in Ephesus hatten keine Bibel. Die Evangelien und die Briefe der Apostel gab es schon. Sie aber waren noch nicht zum Neuen Testament zusammengefasst und nicht überall verfügbar. Es gab noch keine „christliche Lehre“. Die Christen waren darauf angewiesen, dass Lehrer wie Paulus und Petrus kamen, die ihnen das Evangelium erklärten. Einige dieser Lehrer vermischten aber die Lehre über Christus mit den Religionen der Antike. Dass Jesus Christus selbst Gott ist, war nicht überall klar. Christus warnt die Christen davor, den falschen Lehrern zu glauben.

Was denkt ihr: wo vermischen wir heute die Lehre von Christus mit gesellschaftlichen Ansichten, anderen Religionen und Gedankengebäuden? Auch dazu schreibt mir gerne. Was mir auffällt, ist dieses: Manche Menschen betonen, dass wir in einer christlichen Kultur leben. Je weniger christlich sie selber leben, desto mehr pochen sie lautstark auf christliche Traditionen. Das nervt. Sei meinen damit Weihnachtsmärkte und Osterhasen. Das ist zwar Kultur, die mal mit dem Christlichen Glauben zusammenhing.

Aber ob du als Christ lebst, entscheidet sich nicht daran, ob du einen Weihnachtsbaum aufstellst. Wir tun in unserer Tradition oft etwas, wo wir „christlich“ draufschreiben. In Wirklichkeit ist es manchmal richtig antichristlich.

Du lebst christlich, wenn du Christus gehorchst. Das Doppelgebot der Liebe ist der Maßstab, an dem sich entscheidet, ob etwas christlich ist oder nicht. Ob dein Leben christlich ist, entscheidet sich daran, ob du dieses Doppelgebot lebst. Das galt damals in Ephesus und heute hier. Es gilt auf der ganzen Erde. An diesem Gebot müssen wir alle Traditionen und alle Verhaltensweisen prüfen. Weihnachtsbäume und Ostereier können wir weglassen. Sie sind für ein christliches Leben nicht nötig. Andere Religionen oder esoterische Ansichten lehnen wir ab – sie widersprechen dem Gebot, Gott zu lieben ganz direkt.

Die Bibel zu missbrauchen, um andere zu bekämpfen, ist nicht christlich. Wenn einer nicht deiner Meinung ist, kannst du Bibelverse zitieren, um ihm zu sagen, dass er in die Hölle kommt. Dass du Bibelverse zitieren kannst, macht dich nicht zum Christen. Wenn du den anderen mit Bibelversen erschlägst und demütigst, missbrauchst du das Wort Gottes.

Wenn du Bibelverse nimmst, um einen bösen Menschen zu ermutigen, die Bosheit zu lassen und stattdessen Christus zu folgen, damit er nicht in die Hölle kommt – das ist eine christliche Verhaltensweise.

Übe an dem anderen die Tat der Nächstenliebe, damit er näher an Christus herankommt. Die Liebe Gottes zum Menschen soll aus allem, was du sagst und tust, herausleuchten. Du sollst eine Spiegel der Liebe Gottes sein.

Christus fordert die Christen in Ephesus auf, zu ihrer ersten Liebe zurückzukehren. Damals, als sie zum Glauben kamen und von der Liebe Gottes ganz ergriffen waren und sich dann auch so verhielten.

Die Verheißung für die Überwinder: Christus sagt „Dem, der ein Überwinder ist, werde ich zu essen geben den Baum des Lebens – er ist in dem Paradies Gottes.“. Wir sollen Überwinder sein.

Wir sollen Sieger sein! Sollen wir gegen einen Feind in den Krieg ziehen? Christus sagt doch: „Liebe deine Feinde.“ Sollen wir gegen die ganze Welt in den Krieg ziehen? Christus sagt doch „Ich habe die Welt überwunden!“ Für uns gibt es nichts mehr zu bekämpfen. Wir brauchen niemanden mehr zu besiegen.

Doch halt! Wir sollen Gott und den Nächsten lieben. Das ist schwer. Wir müssen uns selbst überwinden, das zu tun. Wir müssen in die Nähe Gottes gehen. Überwinde dich! Suche die Stille vor Gott! Wenn du einen Schritt in Gottes Richtung machst, kommt er den ganzen Weg auf dich zu. Wir sollen den Mitmenschen und den Feind lieben. Das ist oft schwer. Du musst dich selbst überwinden, um das zu tun.

Du musst dich selbst überwinden: Gehe in die Stille vor Gott und suche seine Nähe. Lass ihn zu dir sprechen. Die Nähe zu Gott soll die Basis deines Alltag sein. Und dann gehe in den Alltag und lebe liebevoll los. So kehrst du zurück zu der ersten Liebe, die du hattest, als du zum Glauben an Christus kamst.

Wir sollen uns also selbst überwinden. Gott sein Dank, müssen wir das nicht alleine machen. Denn wenn wir an Christus glauben, hat Gott uns seinen Heiligen Geist gegeben. Er ist immer bei dir. Er gibt die Möglichkeiten und Gelegenheiten, Liebe zu üben. Und er gibt dir den Mut und die Kraft dazu. Und: du bist nicht alleine: Hier sind Glaubensgeschwister. Wir begleiten uns gegenseitig und helfen uns.

Du bist kein einsamer Selbstüberwinder!

Auf diese Weise sind wir gemeinsam auf dem Weg in das Paradies Gottes. Da sind alle Probleme gelöst und alle Krankheit vorbei. Da bekommen wir vom Baum des ewigen Lebens. Das ist eine Nahrung, die uns gesund und lebendig erhält. Und wir werden im Paradies Gottes leben, mit Christus und Gott dem Vater zusammen. Das ist die Verheißung.

Wir üben es gemeinsam, uns zu überwinden. Wir überwinden uns nicht gegenseitig, sondern jeder sich selbst. Wir sind gemeinsam unterwegs durch dieses Leben zum Paradies.

Du bist nicht allein.

Amen

Wir feiern gleich Abendmahl. Da erinnern wir uns daran, dass Jesus durch sein Blut und seinen Leib uns das Ewige Leben geschaffen hat. Wenn wir gleich Brot und Kelch nehmen, dann ist das schon mal eine Anzahlung auf den Baum des Lebens im Paradies Gottes.

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