Du gehörst dir gar nicht selbst - du bist dir nur geliehen.
Shownotes
Ein geheimnisvoller Titel für eine Predigt.
Am 18.5.2025 predigte Pastor Thorsten Wader in der Freien evangelischen Gemeinde Wuppertal-Barmen über Johannes 1,9-14.
"Jesus kam in sein Eigentum, aber sie ließen ihn nicht hinein."
Frechheit: Dieser Jesus behauptet, du gehörst dir gar nicht selbst, sondern ihm !?!?
Aber: Höre, was das für ungeahnte Möglichkeiten ergibt, wenn du dich darauf einlässt.... das ist wirklich erstaunlich.
Viel Segen beim Hören.
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Er kam in das, was sein Eigentum ist. Und die, die ihm gehören, nahmen ihn nicht an. (Johannes 1,11)
Wie würde es dir gehen, wenn du nach Hause kommst und niemand lässt dich rein? Du kommst zu deiner eigenen Wohnung, willst hinein, und man lässt dich nicht? Du wirst ausgesperrt von allem was dir gehört. Dann stehst du davor. Die drinnen sind, schauen raus und runzeln die Stirn. Dabei sind es dein Ehepartner, deine Kinder, Eltern.
Was würdest du denken und fühlen, wenn es dir so erginge? „Sind die verrückt geworden? Die tun so, als würden sie mich nicht kennen?“. „Bin ich verrückt geworden? Hab ich irgendwas verpasst? Habe ich irgendwas falsch gemacht, dass mich meine eignen Familie ignoriert und aussperrt?“
„Ich bin in einer falschen Welt. Ist das hier ein Paralleluniversum in dem ich nicht vorkomme?“ Verzweiflung, Hilflosigkeit, Wut, Angst, Verwirrung.
Das haben einige, die hier sitzen am eigenen Leib erlebt. Sie sind vertrieben aus ihrer Heimat. Mussten zurücklassen, was ihnen gehört.
Was würdest du tun, um doch hineinzukommen? Die Polizei holen? Es kann ja sein, dass ein Verbrecher im Haus ist und deine Liebsten bedroht. Und dann zeigt sich, dass da kein Verbrecher ist? Deine Familie lässt dich einfach nur nicht rein? Sie tun so, als würden sie dich nicht kennen! Was machst du dann? Klar: anrufen, eine WhatsApp schicken. Fragen stellen. „Was ist los? Warum lasst ihr mich nicht rein? Was habe ich euch getan?“ Dann ruft deine Familie die Polizei. Sie sagen, dass du ein Stalker bist, der die Familie bedroht. So wirst du zum Feind der Menschen, die du liebst.
So ging es Jesus, als er in die Welt kam. Seine Menschen lassen ihn nicht rein. Sie reden nicht mit ihm. Sie schauen ihn böse an und tun so, als würden sie ihn nicht kennen. Vermutlich kennen sie ihn ja auch tatsächlich nicht? Offenbar haben die eine Christus-Demenz! Sie wissen nichts von ihrem Schöpfer. Dann stellt Jesus auch noch Ansprüche. Er sagt: „Ihr ist mein Eigentum, ihr seid meine Geliebten!“ Die Menschen denken: „Diese Welt gehört uns.“ Sie benehmen sich jedenfalls so, als wenn die Welt ihnen gehört. Du sagst: „Wir haben die Welt nur von unseren Kindern geliehen.“ Folglich gehört sie den Kindern – also den Menschen. Und wessen Kinder sind es? Deine Kinder – sie sind dein Eigentum. Du benutzt sie jedenfalls so: Sie sollen dafür sorgen, dass es dir gut geht, als wenn sie Schmerzmedikamente wären.
Wenn man verliebt ist, sagt man gerne: „Ich brauche dich!“ Das bedeutet aber oft „Ich benutze dich! Das kann ich, denn du gehörst mir!“. Manche brauchen es gebraucht zu werden. Manche wollen benutzt werden. Ach, Menschen…
Und dann steht da dieser Jesus vor deinem Leben und sagt: „Das ist alles meins! Du, die Kinder, die Welt. Gehört alles mir!“ Und du so: „Was? Geh weg! Wer bist du? Jesus?“ Diesen Jesus muss man mal in die Schranken weisen! Der will dir dein Eigentum streitig machen. Der spielt hier den Herrscher der Welt, oder was? Dann kommt dieser Typ ständig mit Gemeinden und Predigern und Missionaren. Sogar auf TikTok taucht der auf. Gibt es denn keine jesusfreie Zone? Dann hat er auch noch das Fest der Liebe und des Geldes und der klingelnden Kassen okkupiert – er hat Weihnachten gekapert. Das ist pures Stalking.
Wer bist du, Jesus, dass du dir das erlaubst?
Er war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, weil es in den Kosmos gekommen ist. (Johannes 1,9) Tja, der Jesus, der war schon vor dir da. Die Luft, die du atmest, das ist er. Der Geist, der dich beseelt, das ist er. Die Kraft, die du hast, das ist er. Ahnst du überhaupt, dass du nicht so stolz ihm gegenüber die Knie und den Rücken durchdrücken könntest, wenn er dir nicht das Leben dazu gegeben hätte?
Das Licht, in dem du lebst – das Licht des Wissens und der Wissenschaft – das Licht der guten Gefühle – das Licht der Ideen, mit denen du in die Zukunft schaust – das Licht des Verständnisses für die Zusammenhänge der Welt – das Licht der Liebe, die du von den Menschen bekommst, die dich lieben … Das ist er!
Er ist in den Kosmos gekommen. Das ist Griechisch. Wir kennen das Wort von „Kosmetik“. Der Kosmos ist schön gemacht. Jesus kommt in die Welt, damit die Welt Kosmos wird – damit sie schön wird.
Er war im Kosmos – und der Kosmos ist durch ihn geschaffen worden – aber der Kosmos hat es nicht begriffen. (Johannes 1,10) Christus ist dein Schöpfer. Du hast das Potenzial, schön gemacht zu sein. Blöd nur, dass du ihn nicht kennst. Du lässt ihn draußen stehen. Du verteidigst das, was du dein „Eigentum“ nennst: Dein Leben, deinen Körper, dein Geld, deine Frau, dein Mann, deine Kinder, deine Zukunftspläne, deine Lebensgeschichte.
Jesus steht vor deiner Lebenstür und klopft an. Und je mehr du darauf beharrst, dass alles deins ist, desto mehr fühlst du dich von ihm verfolgt! Das ist ein tödlicher Irrtum:
Du gehörst dir gar nicht! Denn du hast dich nicht selbst geschaffen.
Deine Lebensgeschichte ist gar nicht deine! Denn du hast sie nicht arrangiert!
Du warst nie Herr über dein eigenes Leben. Du wirst es auch nie sein. Du kannst immer nur auf das reagieren, was passiert. Du hast keine Kontrolle.
Du gehörst dir gar nicht selbst!
Deine Kinder gehören dir auch nicht. Spätestens, wenn sie in die Pubertät kommen, merkst du das.
Dein Geld gehört dir nicht. Wenn deine Eltern andere gewesen wären, hättest du mehr oder weniger Geld, weil deine Möglichkeiten besser oder schlechter gewesen wären. Jesus kommt in sein Eigentum. Und er meint damit dich!
Aber allen, die ihn aufnahmen, denen gab er die Vollmacht, Kinder Gottes zu sein – denen, die durch seinen Namen glauben. (Johannes 1,12) Jesus steht vor deiner Lebenstür und klopft an. Er könnte auch einfach reinkommen. Aber er respektiert es, wenn du es nicht willst. Jedenfalls gehört dein eigener Wille dir selber. Jesus nimmt dir deinen Willen nicht weg.
Was passiert, wenn du ihn rein lässt? Was geschieht, wenn du ihm alles übergibst, was du hast und bist? Es gehört ihm ja sowieso! Du würdest das Recht bekommen ein Kind Gottes zu sein! Das klingt sehr philosophisch. Aber das bedeutet praktisch: Alles, was du bisher als dein Eigentum betrachtet hast, kannst du behalten. Jesus lässt es dir zum segensreichen Gebrauch.
Du bekommst aber noch etwas dazu:
- Eine Zukunft die herrlich ist!
- Dein Leben endet nicht mit deinem Lebensende. Wenn du stirbst, dann rollt dein Lebenszug in den Bahnhof ein, den wir Tod nennen. Umsteigen! Von da aus fährt dein Lebenszug weiter in der Herrlichkeit Gottes. Aber nur wenn du Jesus glaubst.
- Als Kind Gottes wirst du auch sein Erbe. Er vererbt dir seinen Himmel.
- Jesus sagte seine Jüngern, bevor er starb: „Ich gehe und bereite eine Wohnung für Euch beim Vater im Himmel.“
Übergib Christus dein Leben. Dann bekommst du eine Wohnung im Himmel bei Gott. Ohne Mietkosten. Keine Nebenkosten. Keine Renovierung. Einfach so. Du bekommst die himmlische Wohnung eines göttlichen Kindes. Du bist ja dann sein göttliches Kind. Wenn du Jesus glaubst. Als meine Mutter wusste, dass sie stirbt, sagte sie: „Ich ziehe um. Ich freue mich schon drauf!“ So reden wir in dieser Gemeinde oft.
Lass Christus ein. Übergib ihm dein Leben. Dann bekommst du eine riesengroße Familie. Alle, die Jesus auch reingelassen haben und darum Gottes Kinder wurden. Das sind alles deine Geschwister. Schau dich hier um. Lauter Geschwister. Alles Familie. Aber nicht nur hier: Weltweit. Riesig. Was für Möglichkeiten sich da ergeben! Wir haben von Ashkan und Mina heute davon gehört!
Glaube einfach Jesus, dass er der Schöpfer, Inhaber, Regent der Welt ist. Du kannst ihn kennenlernen. In den 4 Evangelien ist viel über ihn geschrieben. Oder frage die Geschwister, die hier sind. Die wissen wie das geht und was das bedeutet. Oder frage Ashkan und Mina!
Jesus Christus ist jetzt hier: Er steht vor dir an und sagt: „Hallo, da bin ich!“
Lass ihn rein!
Amen
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